pocetnyi doktor (Ehrendoktor der Akademie für Chorkunst Moskau)
Musikdirektor FDB / Komponist / Buchautor / Moderator
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... und seine sehr schön klingenden Marienlieder (besonders für Männerchor)
Doch alles der Reihe nach. Am 6. Oktober 1942 hat Robert Kemper in der kleinen Landgemeinde Borkenwirthe, heute Stadtteil der Kreisstadt Borken, das Licht der Welt erblickt. Schon als Kind entwickelt er eine starke Neigung zum Singen, zur Musik. Nach 4 Jahren Volksschule und dreijährigem Internatsleben im niederländischen Klosterdorf Steyl macht er seinen Schulabschluss am Kloster Mariengarden in Burlo. 1961 durchläuft Kemper eine Banklehre und ist nach bestandener Prüfung als Bankkaufmann 41 Jahre bei seinem Lehrbetrieb, der (späteren) Volksbank Gemen in der Kundenbetreuung und in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Bereits ab 1961 dirigiert er als schon sehr früh Musikbegeisteter Chöre, wenngleich er auch erst 1967 an der Westfälischen Schule für Musik in Münster bei Prof. Joachim Vetter seine Chorleiterprüfung absolvierte.
Jetzt werden es 50 Jahre, dass Kemper erfolgreich mit kirchlichen und weltlichen Chören als Dirigent arbeitet. Neben zahllosen Gottesdiensten und Konzerten - auch mit renommierten Solisten und Orchestern - hat er mit dem Dülmener Sängerchor Loreley und der Sängervereinigung Borken wiederholt den Titel Meisterchor im Sängerbund NRW errungen. Zahlreiche Konzertreisen führten und führen den Dirigenten, seine Einzelchöre und Sänger innerhalb der Chorgruppe Kemper in nahezu alle Länder Europas, nach Kanada, in die USA und nach Mexiko sowie nach Nord- und Südafrika und in den Nahen Osten, wo im Heiligen Land bewegende Konzerte und Gottesdienste gefeiert wurden.
Zu den wohl schönsten musikalischen Begegnungen dieser und ähnlicher Art zählt der Jubilar die mehrfachen Auftritte im Petersdom in Rom, in Notre Dame de Paris, in der Kathedrale zu Chartres und in den fast 20 Domen, Basiliken und Kathedralen in Deutschland. In bester Erinnerung bleiben auch die Pilger- und Konzertreise nach Santiago de Compostela und die wiederholten Auftritte in dem weltbekannten, kleinen französischen Marienwallfahrtsort Lourdes. In der großen unterirdischen Pius-Basilika dirigierte Kemper seine Sänger dort vor über 25.000 Gläubigen! Unvergesslich auch seine Teilnahme mit der Sängervereinigung Borken im Jahre 2010 in der Schalker Arena beim Day of Song mit dem Großchor von nahezu 50.000 Sängerinnen und Sängern und den Bochumer Symphonikern!
33 Jahre war Robert Kemper als Kirchenmusiker bis Ende 2008 künstlerischer Leiter des Kirchenchores Cäcilia Borkenwirthe. Seit dem Herbst 2010 leitet er diesen Männerchor seiner Geburtsgemeinde erneut. Dieser Kirchenchor unter dem Vorsitz von Wilfried Raap ist es auch, der die festliche Jubiläumsveranstaltung ausgerichtet hat. Dabei gestalteten die Sopranistin Joyce Kappenstein, begleitet von der Pianistin Veronika Maksimovas, und der Kirchenchor Cäcilia Borkenwirthe unter dem Gastdirigat von Stephan Lemanski (Westfälische Schule für Musik Münster) den musischen Teil. Otger Tenhumberg aus Stadtlohn trug die sehr persönlich gehaltene Laudatio vor. Dann überbrachten Glückwunschadressen der stellvertr. Landrat Karl-Heinz Busen, Bürgermeister Rolf Lührmann (Kreisstadt Borken) sowie Pater Klemens Klein-Heßling OMI und der aus Vancouver weitangereiste Kunstsponsor Werner Höing. Unter die Gratulanten reihten sich auch der Kreischorleiter Kurt Forg und der Kreischorverbandsvorsitzende Ralf Pascher ein, der den Festakt moderierte.
Auf seine Vita angesprochen, erinnert sich Robert Kemper gern im Rückblick an die teils langjährige, harmonische Arbeit beim MGV Concordia Ramsdorf, bei der Chorgemeinschaft Raesfeld, dem Stadtlohner Männerchor und beim MGV Burlo. Der Jubilar, der auch als Buchautor (u. a. Fußstapfen im Bramgau) arbeitet, komponiert und arrangiert - nicht nur für seine Chöre - und verlegt die Titel im Scholing Musikverlag Stuttgart und im Selbstverlag.
Seine fundierte, langjährige Chorerfahrung und -Praxis ist in Schriften und Essays veröffentlicht, explizit im Sänger Brevier /Kleine Musikschule für Chorsänger. Neben Chorkompositionen schreibt Kemper auch Bläsermusiken. Der Grund hierfür: gerade in kleineren Orten mit ländlicher Struktur, in denen Streicherensembles mit entsprechendem Repertoire für Chor eher rar sind, findet man aber meistens ein Blasorchester vor. Auf dieses kann als Begleitinstrument zurückgegriffen werden. Seit 1972 ist Robert Kemper Chordirektor ADC (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbände), seit 1987 Musikdirektor FDB (Fachverband Deutscher Berufschorleiter). 31 Jahre (1968-1999) setzte er sich als stellvertr. Kreischorleiter des Sängerkreises Westmünsterland für die musikalische Ausbildung in den Mitgliedschören ein. In sogenannten D-Seminaren arbeitet Kemper auch zurzeit als Dozent für die musikalische Weiterbildung im Deutschen Chorverband.
Neben zahlreichen Auszeichnungen von Verbänden (u. a. Verdienstplakette in Bronze des Sängerbundes NRW) und Kommunen (u. a. Kulturplakette der Stadt Dülmen) würdigte Bundespräsident Prof. Roman Herzog im Jahre 1984 das kulturelle und soziale Engagement von Robert Kemper mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande. Der Allgemeine Cäcilienverband (Katholische Kirchenchöre) zeichnete den Jubilar 2009 mit der Gregorius-Medaille aus, der selten verliehenen höchsten Auszeichnung für Kirchenmusiker im Bistum Münster.
Aus gegebenem Anlass ehrte der Präsident des Chorverbandes NRW, Hermann Otto, den verdienten Musikpädagogen mit der Chorleiter-Ehrennadel in Gold nebst Urkunde des Deutschen Chorverbandes. Als Dank und besondere Anerkennung für die künstlerische Leistung und seine kulturpolitische Arbeit verlieh der Präsident ihm zudem die Verdienstplakette in Gold des Chorverbandes NRW. Damit wolle er als Präsident die richtungweisende künstlerische Chorarbeit von Robert Kemper über die Region hinaus unterstreichen.
Verständlicherweise konnten nicht alle geladenen Gäste als Gratulanten unmittelbar dabei sein. So übermittelten aus dem Jahresurlaub die Bischöfe Dr. Reinhard Lettmann und Wilfried Theising Glück- und Segenswünsche. Auch der Freund des Jubilars, Seine Durchlaucht Clemens Prinz von Croý aus der Steiermark, konnte aus familiären Gründen nicht anwesend sein; er gratulierte schriftlich, ebenso auch der St. Daniels Chor Moskau. Glückwünsche zum Bühnenjubiläum überbrachten natürlich nicht zuletzt auch die Sänger seiner von ihm betreuten Chöre: vom Kirchenchor Cäcilia Borkenwirthe, von der Sängervereinigung Borken sowie vom Kammerchor Collegium Canticum Borken und dem Vokalensemble Ohrwürmer Stadtlohn.